In die Wüste bin ich gelaufen ...

... denn Euch fühlte ich mich zugehörig, nicht Eurer Welt,
die mich, so dachte ich, töten wollte mit starren ...

Die Weite habe ich gesucht mit Phantasie.
Ich fing im Wind Sandkörner mit dem Mund und mit den Haaren schüttelte ich sie wieder ab.
Ja, es gab die Ferne vor gleißender Hitze ohne Horizont.
Und ihr sendetet mir dahinein ab und an eine kleine Fata Morgana.
Jahrelang hockte ich so hinterm schattigen Felsen und war eins mit ihm.
Doch die Wetter zerstörten ihn.
Ich verließ den Platz.
Jahrelang durchstreifte ich ein Gebiet, in dem keine Fußspuren nicht meine eigenen waren.
Der Tag zu hell, die Nacht zu kalt.
Eines frischen Morgens nach der Regenzeit kam ich durch schöne Wiesen in eine anderes Land.
Ich wußte es nicht. Blumen bedeckten die Grenze.
Die Regenzeit ist jetzt längst vorbei.
Doch ich finde vor lauter Entfernung meine kleine Welt nicht wieder, mich aber auch hier nicht zurecht.
Wo sind hier die Wasserstellen?
Ich esse Kakteen, doch sie wachsen nicht nach.
Es fehlt mir die Richtung wie ihr sie habt.
Ich entferne mich von mir. Ich lerne.

© rho spuerbar (1982)